Luftig, knusprig, unschlagbar
Pizza geht eigentlich immer. Egal ob Sommerparty, Kindergeburtstag oder einfach gemütlicher Fernsehabend auf dem Sofa. Warum? Weil sie lecker und vielseitig ist und für jeden Geschmack zubereitet werden kann. Von der klassischen Margherita bis hin zu den ausgefallensten Varianten mit Trüffel oder Pommes, dem Geschmack und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – auch wenn an dieser Stelle erwähnt sein soll, dass ich die Grenze ganz klar bei Pizza Hawaii ziehe.
Auch beim Inhalt und der Zubereitung darf man spielerisch sein. Bist du eher Typ Weizenmehl oder bevorzugst du zum Beispiel Dinkel? Soll der Rand dick und luftig sein, oder bist du Team hauchdünn? Wie auch immer deine Lieblingspizza aussieht, selbstgemacht schmeckt am besten! Wir haben uns dafür den Pizzaofen Everdure von Kiln nach Hause geholt und sind ziemlich ins Schwitzen gekommen – und das nicht nur wegen der hohen Temperaturen.
Pizzaofen Everdure von Kiln
Schlankes, modernes Design, einfache Handhabung und Reinigung des Pizzasteins sowie Temperaturen von bis zu 500 Grad in weniger als 15 Minuten. Das sind die Argumente, die der Pizzaofen Everdure von Kiln mitbringt und die mein Interesse geweckt haben. Aber funktioniert ein Pizzagrill zu Hause wirklich? Und schmeckt die Pizza so gut wie bei meinem Lieblingsitaliener? Ja, tatsächlich kann die Pizza aus dem Everdure ohne Probleme mithalten.
Natürlich mache ich den Teig für meine Pizza immer selbst. Ein einfacher Pizzateig ist in nur zwei bis drei Stunden ready und kann somit gut vorbereitet werden, bevors ans Belegen und Backen geht. In der Zwischenzeit bleibt genug Zeit, den Everdure einzurichten und für den Pizzaplausch vorzubereiten. Wir bewerten verschiedene Punkte.
- Design: In dieser Kategorie punktet der Everdure. Das schlanke Aluminiumgehäuse mit dem integrierten Pizzastein, der sich für eine einfache Reinigung herausnehmen lässt, ist ein Hingucker in jeder Outdoorküche.
- Funktionalitäten: Der Kiln Everdure ist speziell fürs Pizzabacken gemacht, kann laut Hersteller aber auch für andere Gerichte genutzt werden, die hohe Temperaturen verlangen. Mit der schmalen Öffnung ist das Pizzabacken meiner Meinung nach aber das Einzige, wofür ich den Everdure verwenden würde.
Eingerichtet ist er so schnell wie jeder klassische Gasgrill. Gasflasche vorschriftsmässig anschliessen, Batterie in den Anzünder stecken und Batterien für den Drehteller ergänzen. Alternativ kann der Drehteller auch via Netzwerkteil angeschlossen werden. Je nachdem, wo du den Pizzaofen verwendest, ist das allerdings eher unpraktisch – der Everdure muss mit Gasanschluss natürlich zwingend im Aussenbereich verwendet werden.
- Preis: Man muss das Portemonnaie etwas weiter öffnen, das ist für einen Grill dieser Art aber nicht weiter erstaunlich. Für 900 Franken plus bekommt man das Gerät der R-Serie mit zwei Brennern, die für Temperaturen bis zu 500 Grad gebaut sind und dir in zwei Minuten leckere Pizza zaubern.
Pizzaofen im Test
Als das grosse Paket per Post ankommt, mit dem circa 30 Kilogramm schweren Pizzaofen, bin ich erst mal überrascht. Ich hatte mir den «Ofen», wie er ja heisst, grösser und mehr mit Kamin und so vorgestellt. Das Design ist also schon mal ein Pluspunkt. Ausgepackt und installiert ist der Everdure dann ziemlich schnell. Dann kommt es, wie es kommen muss, ich bin natürlich überhaupt nicht fürs Pizzabacken ausgerüstet. Wenn du dich für den Everdure entscheidest, sind zwei Dinge ganz wichtig: Eine Pizzaschaufel und ein Thermometer, am besten Infrarot.
Dann gehts Schlag auf Schlag, der Ofen muss beim ersten Benutzen mindestens 30 Minuten eingebrannt werden, ist dann aber per quasi per Knopfdreh in zehn bis 15 Minuten auf Betriebstemperatur, je nachdem, ob man seine Pizza bei 300 oder 500 Grad zubereitet.
Hier sind fünf Eigenschaften, die ich am Everdure von Kiln liebe:
- Installation: Kein Zusammenbauen, einfach auspacken und los gehts. Der Pizzaofen ist fixfertig, man muss nur den Pizzastein einlegen und das Gas anschliessen, dann kanns losgehen. Ok, Batterien für den Drehteller und Anzünder braucht man auch noch, aber das ist im Vergleich zu vielen Grills mehr als komfortabel.
- Temperatur: Eine Pizza aus dem klassischen Backofen wird bei 200 bis 250 Grad zubereitet. Das dauert circa 15 bis 20 Minuten, je nachdem wie dick man den Teig ausrollt und was draufkommt. Der Everdure bringt eine Pizza schon in zwei Minuten auf den Teller. Und man merkt den Unterschied, so luftig und knusprig zugleich wird meine Backofenpizza nie.
- Schnelligkeit: Pizzapartys sind die besten Partys! Je mehr Leute, desto mehr Pizzas kommen auf den Tisch. Egal ob dabei jeder seine eigene Variante kreiert oder geteilt wird, es soll schnell gehen, damit alle satt werden. Mit dem Everdure geht das, in wenigen Minuten sind viele knusprige Verführungen auf dem Tisch. Vor allem, weil die Serie mit zwei Brennern ultraschnell aufgeheizt ist.
- Drehteller: Im Gegensatz zu vielen anderen Pizzaöfen hat der Everdure einen magischen Knopf an der Seite, der den Pizzastein auf dem Drehteller in Schwung bringt. So muss man die Pizza nur auf den Stein legen und abwarten, der Rest erledigt der Pizzaofen von selbst.
- Design und Materialien: Heutzutage ist ein wichtiges Argument, dass auch auf den Instafotos alles stimmen muss. Der Everdure überzeugt mit einem schlichten, aber funktionalen Design in mehreren Farben. Die Materialien erscheinen sehr hochwertig, der Pizzastein ist beispielsweise auch um einiges dicker und erscheint robuster als mein Pizzastein für den Backofen.
Das wiederum hat mir an diesem Pizzaofen nicht gefallen:
- Thermometer: Beim schönen Design fehlt meiner Meinung nach eines: die Temperaturanzeige. Wer wissen will, wie heiss seine Pizzas gebacken werden, muss auf ein externes Gerät zurückgreifen.
- Reinigung während Betrieb: Bei der zweiten Pizza habe ich wohl etwas zu viel Mehl verwendet. Dieses hat sich auf dem Stein abgesetzt und ist bei den hohen Temperaturen nach Entnehmen der Pizza in Flammen aufgegangen. Da der Everdure so schlank gebaut ist, hat sich das Reinigen während laufendem Betrieb beziehungsweise im heissen Zustand schwierig gestaltet.
Fazit
Wer Freunde oder Familie mit Pizzas aus dem Everdure beglückt, der wird bald den Titel als bester Pizzabäcker tragen. Wenn du also genug Platz im Garten oder auf dem Balkon hast und nicht ohne Pizza leben kannst, dann ist dieser Pizzaofen das Richtige für dich.
PS: Bitte mach den Teig selbst, es geht ganz einfach. 1 kg Mehl, 1 Hefewürfel in 0,6 Liter Wasser leicht auflösen und mit einem gestrichenen Esslöffel Salz und einem Schuss Olivenöl zu einem geschmeidigen Teig kneten. Anschliessend 2-3 Stunden gehen lassen – voilà!
Kommentare
Also ich nehme den grill oder backofen und will sicher nicht noch ein gerât mehr rumstehen haben. Und der Preis ist ja wohl eher überrissen.
Für diesen total überrissenen Preis, kann ich noch lange in meine lieblings Pizzeria essen gehen!
Schade, ist nirgends die Energieeffizienzklasse erwähnt bzw. in Erfahrung zu bringen. Wahrscheinlich deshalb, weil der Everdure Kiln mittels Gas betrieben wird.
Heisst, alles 2 Wochen geh ich in die Pizzeria, somit return on Invest 2 Jahre. Aufräumen, Einkaufen etc. muss ich auch noch und das Wichtigste: Den Teig krieg ich nie in der Qualität wie beim Italiener des Vertrauens.
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