Zugegeben, als ich das erste Mal vom Feelbelt gehört habe, war ich äusserst skeptisch. Ein Gürtel, den man während des Gamens oder Hörens von Musik trägt und der die Musikwellen oder Impulse im Game direkt auf den Körper überträgt? Klingt völlig verrückt – und genau darum musste ich es ausprobieren!
In den Zeiten der stärksten Einschränkungen aufgrund der Pandemie in den letzten drei Jahren habe ich vor allem eines festgestellt: Was ich am meisten vermisste, war der Kontakt zur Aussenwelt und Konzerte. Zwar konnte ich viel mehr Stunden zu Hause beim Gamen oder Musikhören verbringen als zuvor, ganz dasselbe wie die Bässe eines Konzerts durch meinen Körper vibrieren zu spüren oder draussen auf Abenteuersuche zu gehen, das konnte das Spielen zuhause oder Musik hören dann trotzdem nicht.
Daher hat mich das Versprechen des Feelbelt sofort fasziniert. Mit ihm soll es nämlich möglich sein, das Konzert-Gefühl nach Hause zu bringen und die Immersion in Videogames zu verstärken, indem man das Spiel nicht nur sieht, sondern auch am eigenen Körper fühlt.
Feelbelt (72 cm - 110 cm)
Das Unboxing
Beim Auspacken sieht dieser auf den ersten Blick richtig futuristisch aus. Rund um den Gürtel sind im Innern Impulsgeber angebracht, die wie kleine Lautsprecher aussehen und irgendwie wie ein Gadget aus einem Science-Fiction-Film anmuten. Daraus werden wohl die Impulse kommen, die einen in die Game-Welt oder in die Musik hinein transportieren sollen.

Tatsächlich ist der Belt etwas stabiler und schwerer, als ich es mir vorgestellt hatte. So fühlt er sich in der Hand robust und hochwertig an. Und sobald ich den Einschalt-Knopf drücke, beginnt der ganze Gurt zu vibrieren. Jetzt bin ich gespannt!
Die Anprobe
Den Gurt gibt es in zwei verschiedenen Grössen: 72 bis 110 Zentimeter und 110 bis 150 Zentimeter. Der Gurt kann auch problemlos in der Grösse verstellt werden, sodass ich ihn genau an meinen Körperumfang anpassen kann.
Zuerst will ich den Gurt mit Musik ausprobieren. Die Verbindung via Bluetooth zu meinem Handy funktioniert problemlos. Nun muss ich nur noch meine Kopfhörer an den Belt anschliessen. Dann schalte ich die Musik ein.
Feelbelt (110 cm - 150 cm)
Das Feeling
Sofort beginnt der Gurt im Rhythmus der Musik zu vibrieren – wobei Vibrieren vielleicht der falsche Ausdruck ist. Viel eher lässt sich das Gefühl als Luft-Impulse beschreiben, die aus allen Richtungen zu kommen scheinen. Und tatsächlich: So habe ich Musik noch nie gespürt. Dadurch, dass die Impulse aus allen Richtungen kommen, verleiht einem der Gurt ein Gefühl der Dreidimensionalität.
Natürlich kommt der Gurt nicht ganz an das Konzert-Gefühl heran, wenn der Bass von den Zehenspitzen bis zur Kopfhaut durch den ganzen Körper schiesst. Aber er verleiht der Musik dennoch eine neue Dimension, die man so sonst zu Hause normalerweise nicht erreicht.
Beim Gaming

Nun aber zum Hauptzweck des Gurtes: Dem Gaming. Der Feelbelt kann mit der Nintendo Switch, Xbox, Playstation, dem PC oder auch direkt via Bluetooth mit dem TV verbunden werden. Da ich hauptsächlich am PC spiele, probiere ich den Gurt gleich dort aus. Er lässt sich ganz einfach mit dem Kabel, das in der Box mitgeliefert wird, am Kopfhörer-Ausgang des Computers verbinden. Mein Headset schliesse ich direkt am Feelbelt an, damit es losgehen kann.
Tatsächlich ist es beim Gaming, wo der Feelbelt so richtig auftrumpft. Da der Gurt erkennt, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, spüre ich die grossen Fussstapfen des Monsters zur selben Zeit in meiner rechten Seite, als ich sie im rechten Ohr höre - ein wenig gruselig das Ganze, aber so fühl ich mich mitten im Game. Ich kann mir gut vorstellen, dass in Verbindung mit einer VR-Brille dieses Gefühl nochmal stärker wäre. Schnell wird klar, dass sich Games mit Action am besten für den Gurt eignen. Gewehr-Schüsse vibrieren durch meinen ganzen Körper, das Dröhnen eines Automotors fühle ich bis in den Rücken.
Gaming-Konsolen
Das Fazit
Mit dem Feelbelt erlebt man ein Videospiel oder Musik nochmals auf ganz neue Art und Weise. Die Tatsache, dass man Geschehnisse im Game im Echtzeit am eigenen Körper spürt, sogt dafür, dass man sich um einiges stärker in die Game-Welt hineinkatapultiert fühlt.
Der Belt ist in erster Linie fürs Gaming gemacht und blüht dort auch auf. Beim Musikhören habe ich den Gurt eher als witziges Extra empfunden. Meine Empfehlung ist allerdings, den Belt eher mit ruhigerer Pop-Musik zu verwenden. Bei meinem Versuch mit Power-Metal war das Puffen und Vibrieren des Gurtes etwas zu konstant und intensiv, als dass man noch einzelne Bässe oder Rhythmen herausfühlen konnte. Und für eine Massage gibt es dann doch bessere Gadgets.
Besonders gut eignet sich der Gurt für Shooter-Games wie «Counter-StrikeLink opens in a new tab» oder «Call of Duty», da man jeden einzelnen Schuss zu spüren bekommt. Ebenfalls viel Spass hatte ich beim Ausprobieren von Rhythmus-Games wie «Osu» oder dem Handy-Game «Beatstar», da bei dieser Art von Spielen der Rhythmus der Musik Teil der Spielmechanik ist. Wenn du deine liebsten Spiele also einmal auf ganz neue Art und Weise erfahren möchtest, lohnt sich dieser Gürtel allemal.
Kommentare
Ist das Gefühl wirklich so intensiv wie beschrieben? Ich kann mir es kaum vorstellen da der Gurt doch sehr schmal ist? Oder täusch ich mich da? Die Impulse werden doch sehr Regional sein oder spürt man das vibrieren bis hoch zum Brustbein oder höher?
Hallo Maria, die Luft-Impulse sind eher als lokal zu beschreiben. Aber wenn sie von allen Seiten her kommen, dann fühlt sich das schon wie ein ziemlich intensives Vibrieren an. Persönlich finde ich den Effekt aber fast besser, wenn die Impulse einzeln in kritischen Momenten z.B. beim Videospielen oder bei bestimmten Bässen eines Liedes zu spüren sind, weshalb ich im Text eher ruhige Lieder anstelle von sehr harter Musik empfohlen habe. Aber das ist natürlich auch Geschmacksache :)
Funktioniert das wohl auch mit meiner OCULUS QUEST 2 ?
Ja, das funktioniert: https://youtu.be/_jC89vSq2hw
Liebe Kinder wir brauchen euch, also schnallt besser den Arbeitsgürtel um und macht etwas vernünftiges anstatt euer Leben mit Spielerei zu vertrödeln!
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