Smartwatches sind mittlerweile am Handgelenk unzähliger Personen zu sehen, denen wir den Tag hindurch begegnen. Solche intelligenten Uhren sind zwar äusserst praktisch, sie nehmen aber viel Platz ein und verunmöglichen es, eine schickere Uhr oder anderen Schmuck am Handgelenk zu tragen. Daher war ich äusserst begeistert, als ich die Möglichkeit bekam, den Smart Ring von Ultrahuman zu testen. Denn dieser ist schlicht und sitzt unauffällig am Finger, während ich gleichzeitig Armbänder und weitere Ringe tragen kann. Aber kann ein Ring tatsächlich akkurat messen, wie ich schlafe, mich bewege und mich fühle?
Die Anprobe
Für diesen Test habe ich mich für die dunkelgraue Version entschieden, die sich am besten in meinen Stil einfügt. Es stehen aber auch eine silberne und eine graue Version zur Verfügung, die je nach Belieben etwas eleganter oder dezenter aussehen.
Nach dem Unboxing ist das Setup dann auch schnell getan: Der Ring wird kurz aufgeladen, was mir genügend Zeit lässt, die Ultrahuman-App herunterzuladen und aufzusetzen. Und schon kann es losgehen. Ich probiere den Ring an und er passt wie angegossen. Nun geht es darum, den Ring einige Tage lang zu tragen, bis er sich an meine individuellen Routinen und Messwerte gewöhnt hat. Das ist ein Kinderspiel, denn schon kurze Zeit später habe ich vergessen, dass der Ring nicht einfach ein Accessoire ist und er fügt sich bestens neben meine anderen Ringe an den Fingern ein.
Das kann der Ultrahuman Ring
Schon in der ersten Sekunde beginnt der Ultrahuman Ring, mit seinen Sensoren meine Werte zu messen. Dazu gehört ein Bewegungsmonitor, ein Schlaf- und Erholungstracker, die Messung der Hauttemperatur sowie eine Stress-Anzeige, die Herzratenvariabilität und ein Kalorienverbrauchszähler. So habe ich den Tag hindurch immer genau im Blick, wie viel ich mich bereits bewegt habe und nach einer Weile weiss der Ring auch, ob sich alle meine Werte im für mich normalen Bereich befinden.
Besonders beeindruckt haben mich aber all die Notifications, die mir der Ring den Tag hindurch auf mein Handy sendet. Normalerweise stören mich so viele Nachrichten eher, im Fall der Ultrahuman-App finde ich die Pop-Ups aber äusserst nützlich. So erinnert mich der Ring daran, die Beine zu strecken, wenn ich zu lange still am Schreibtisch sitze. Ausserdem informiert mich der Ring abends, wenn es Zeit für meinen Körper ist, langsam aber sicher herunterzufahren und grelle Lichter und Aufregung zu vermeiden, um vom besten Schlaf profitieren zu können.

Darüber hinaus sendet der Ring Notifications, die mich über die Qualität und Quantität meines Schlafs informieren und mir erklären, was das für meinen Tag bedeutet. So weiss ich stets, ob ich mich beim Sport völlig auspowern kann oder ob es sinnvoller ist, heute alles etwas ruhiger anzugehen und meinem Körper die Erholung zu gönnen, die er braucht. Nur bei einer Notification muss ich zugeben, dass ich sie jeweils gekonnt ignoriert habe: Immer um 15 Uhr sendet mir der Ring eine Nachricht, dass nun die Zeit gekommen sei, kein Koffein mehr zu mir zu nehmen – sorry Ring!
Meine Learnings
Tatsächlich hat mir der Ring einige nützliche Informationen geliefert: Beispielsweise, dass ich chronisch zu wenig schlafe. Natürlich war mich das zuvor bereits bewusst, es schwarz auf weiss (oder im Fall dieser App rot auf schwarz) zu sehen, war für mich aber ein guter Motivator, früher zur Ruhe zu kommen und zu versuchen, mehr Stunden Schlaf zu bekommen.
Ebenfalls begeistert hat mich die Stress-Funktion des Rings. So informiert mich der Ring zu jeder Zeit darüber, ob ich gerade entspannt, stimuliert oder gestresst bin. Zu Anfang war ich etwas skeptisch dieser Funktion gegenüber, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass der Ring dies akkurat messen kann. Nach einigen Tagen wird aber klar, dass der Ring dies definitiv kann. Sobald ich mich längere Zeit gestresst fühle, schickt mir der Ring Atem- und Beruhigungsübungen, die mich wieder herunterholen. In anderen Extremsituationen wie beispielsweise auf einem Konzert, an dem ich mich freue, tanze und springe, schlägt der Ringe aber keinen Alarm, denn er merkt, dass ich mich gut fühle.
Das Fazit
Der Test hält, was ich mir zu Anfang versprochen hatte – der Ring an meinem Finger geht schnell vergessen und ist viel weniger einschränkend als eine Smartwatch. Dazu kommt aber natürlich auch, dass ein so kleines Gerät wie ein Smart-Ring weniger Funktionen als eine grosse Smartwatch bietet. Der Ring verfügt über kein GPS oder keinen Screen, der mir andere Informationen wie Textnachrichten oder das Wetter liefert. Mit einem Smart-Ring ist man stets auf sein Handy und die dazugehörige App angewiesen. Da ich mein Handy aber so oder so immer bei mir habe, stört mich dieser Punkt nicht im geringsten.

In Sachen Schlaf- und Gesundheitsanalyse schlägt sich dieser Ring bestens. Jeden Morgen informiert er mich ausführlich über meine Schlafphasen und meine Recovery-Score sowie Variabilitäten in meiner Hauttemperatur und Herzrate. Und das funktioniert tatsächlich gut, denn an einem der Tage schickt mir der Ring plötzlich eine Warnung, dass sich meine Hauttemperatur erhöht habe. Erst tue ich diese Warnung als Zufall ab. Als ich am nächsten Tag mit Kratzen im Hals und verstopfter Nase aufwache weiss ich allerdings, dass der Ring recht hatte und meine Erkältung lange vor mir erkannt hat.
Alles in allem hat mich der Ring überzeugt. Wer gerne schicke Uhren oder lieber gar keine Uhren trägt, dem kann ich einen Smart Ring nur wärmstens empfehlen. Besonders für Personen, die ab und zu eine kleine Aufforderung benötigen, um hin und wieder ihre Beine zu strecken oder genügend zu schlafen, eignet sich dieser Ring bestens, da es sich dank all der Notifications so anfühlt, als habe man ständig einen Personal Trainer neben sich, der einen dazu motiviert, besser auf den eigenen Körper zu hören und zu achten. Und ich glaube, dass wir alle von einem solchen Trainer profitieren könnten.
Kommentare
Selten solchen Stuss gelesen...
Du hast eine Frage oder möchtest einen Kommentar hinterlassen? Einloggen und Kommentar schreiben.